Funktionen Digitalfunk

In EDP können über den EDP-Server Digitalfunkgeräte angebunden werden. Die damit nutzbaren Funktionen innerhalb der Einsatzleitsoftware sind im Folgenden beschreiben. Grundsätzlich sind nachstehend genannte Funktionen in EDP nutzbar:

  • Empfang von Tetra Statusmeldungen
  • Empfang von Tetra-LIP-Positionsmeldungen (GPS)
  • Empfang von SDS-Nachrichten
  • Versand von SDS und Flash-SDS
  • Auslösen von Tetra-Callout (Alarmierung)
  • GPS Polling
  • Empfang und Auswertung von Tetra-Callout

Damit innerhalb von EDP eine Kommunikation mit anderen Digitalfunkgeräten oder die Auswertung von Empfangenen Informationen möglich ist, müssen diese Digitalfunkgeräte zunächst mitsamt der ISSI innerhalb des Systems erfasst werden. Hierbei werden die Tetra-Geräte üblicherweise Einsatzmitteln zugeordnet. Dabei können auch mehrere Funkgeräte einem Einsatzmittel zugeordnet werden. Öffnen Sie dazu den Einsatzmitteldialog (z.B. per Doppelklick auf ein Einsatzmittel). Dort finden Sie im unteren rechten Bereich eine Sektion „Tetra“. Klicken Sie dort mit rechts in die Liste und wählen „Neuer Eintrag“.

Dort können folgende Informationen erfasst werden:

ISSI* ISSI des Tetra-Funkgeräts, diese Information muss zwingend erfasst werden
OPTADie OPTA ist für eine Nutzung der Tetra-Funktionen nicht erforderlich, sie dient lediglich der Übersicht (u.a. im Dialog zu Auswahl eines der Tetrageräte eines Einsatzmittels)
Statusmeldungen auswertenÜber diese Option können Sie festlegen, ob empfangene Statusmeldungen dieses Funkgeräts verarbeitet werden sollen. So kann etwa verhindert werden, dass der Status 3 eines HRTs für das Einsatzmittel gewertet wird. Die Auswertung kann dann nur über das MRT erfolgen
Primäres FahrzeugfunkgerätHiermit legen Sie fest, ob das Funkgerät das Hauptfunkgerät des Fahrzeugs ist. Dieses wird dann auch für die Auswertung der GPS-Daten sowie das Polling sowie als Standard für den SDS Versand verwendet. Bei der Auswertung von GPS Daten sollte auch der Haken „Statusmeldungen auswerten“ gesetzt sein.
TypLegen Sie fest, ob es sich um ein HRT, MRT oder FRT handelt. Diese Eingabe dient vornehmlich der eigenen Information im Rahmen der Datenpflege und hat keine unmittelbare Auswirkung auf die Programmfunktion

Innerhalb des Digitalfunks werden die Statusmeldungen üblicherweise an eine in der Programmierung definierte Gruppe gesendet (Statusgruppe). Alle in diese Gruppe eingebuchten Geräte empfangen dann auch die Statusmeldungen (Leitstelle + berechtigte Geräte bei Feuerwehren, ELWs, etc.). Das Datenfunkgerät steht dann nicht mehr zum Funken zur Verfügung, da es statt in einer Sprachgruppe die Datengruppe ausgewählt hat. Eine hierfür geeignete Programmierung sollte bei der jeweiligen autorisierten Stelle angefragt werden. Teilweise ist darüber hinaus auch noch eine entsprechend berechtigte SIM Karte erforderlich. Bundesweit sind hier die Regelungen unterschiedlich. Nicht jeder ist daher berechtigt die Daten zu empfangen und auszuwerten.

Zur Auswertung von Statusmeldungen muss ein Datenfunkgerät über die Tetra-Schnittstellen-DLL an den EDP-Server angebunden werden. Siehe dazu: Tetra-Schnittstelle (Motorola und Sepura)

Ist die Schnittstelle korrekt angebunden, so werden für alle Einsatzmittel, bei denen die Tetra-Geräte erfasst wurden (siehe oben), die Statusmeldungen zugeordnet.

In den Einstellungen von EDP können unterschiedliche Optionen aktiviert werden. Wir empfehlen folgende Optionen wie folgt zu konfigurieren:

  • „Filter Tetra“ - Es werden nur Telegramme von hinterlegten Tetra-Funkgeräten verarbeitet. Wird etwa eine landesweite Datengruppe verwendet und sehr viele Statusmeldungen in kurzer Zeit empfangen, kann dies zu einer hohen Last im EDP-System führen. Daher sollte diese Option aktiviert sein.
  • „Unbekannte Tetrameldungen anzeigen“ - Bei Aktivierung dieser Option werden auch Statusmeldungen nicht in EDP hinterlegter Tetra-Funkgeräte in der Telegrammliste angezeigt. Diese Option sollte daher nicht aktiv sein.

Per Rechtsklick auf ein Einsatzmittel ist im Kontext-Menü der Punkt „Tetra“ zu finden, sofern in den Einstellungen von EDP nicht die Option „Tetra-Menü“ deaktiviert wurde. Dort stehen verschiedene Aktionen zur Auswahl. Dazu gehören auch die Punkte „SDS senden“ und „Flash-SDS senden“. Anschließend öffnet sich ein Dialog, in dem Sie für das Einsatzmittel auswählen, an welches für das EM hinterlegte Tetra-Gerät die SDS versendet werden soll. Nach dieser Auswahl geben Sie im nun erscheinenden Dialog den Wunschtext der SDS an.

Um an ein Einsatzmittel eine SDS mit Einsatzdaten zu versenden, müssen Sie für das Einsatzmittel eine Aufgabe „SDS Versand“ anlegen. Öffnen Sie dazu den Einsatzmitteldialog per Doppelklick auf das Einsatzmittel oder Rechtsklick „Fahrzeugdetails“.

Klicken Sie dann mit rechts in den Bereich „Alarme“ (unten links) und wählen dort „Neuer Eintrag“. Nun öffnet sich der Dialog „Neue Aufgabe“.

Nehmen Sie dort die folgend erklärten Einstellungen vor:

ID / RufnameWird automatisch gefüllt
BezeichnungName oder Bezeichnung der Aufgabe; Mit dieser Bezeichnung wird die Aufgabe im Einsatzleitplatz unter „Aufgaben“ angezeigt und auch dokumentiert. Der Name der Aufgabe sollte eindeutig beschreiben, was bei Ausführen der Aufgabe erfolgt. (z.B. „SDS Einsatzdaten 1-24“)
AufgabentypLegen Sie hier fest, ob die Aufgabe bei Zuteilung des Einsatzmittels direkt ausgeführt werden soll oder ob sie zunächst nur in die Aufgabenliste übernommen werden soll. Im zweiten Fall muss die Aufgabe noch manuell ausgelöst werden
AufgabenartWählen Sie hier aus der Liste „Tetra-SDS“
InhaltGeben Sie hier den Inhalt der SDS an. Hierbei können neben Freitexten auch Protokolltags von EDP verwenden werden (z.B. <%STICHWORT_KLARTEXT%>, <%ORT%>, <%ORTSTEIL%>, <%STRASSE%>, usw).
Flash-SDSAktivieren Sie diesen Haken, wenn die SDS als Flash-SDS versendet werden soll
Nur im StatusSoll die Aufgabe nur erscheinen bzw. ausgeführt werden, wenn das Einsatzmittel in einem oder in einem von mehreren definierten FMS-Status-Zuständen steht, so müssen diese hier eingetragen werden (z.B. 18 für nur im Status 1 oder 8). Bleibt das Feld leer, wird die Aufgabe immer ausgeführt bzw. zugeteilt

Die SDS wird standardmäßig nur an das primäre Fahrzeugfunkgerät gesendet. Diese legen Sie mit bei der Erfassung der Tetra-Geräte fest (s.o.).

Empfangene SDS werden im Dialog „Eingehende SDS“ angezeigt. Dieser ist u.a. im Ribbon unter „EINSATZMITTEL“ zu finden.

Werden über das an EDP angebundene Datenfunkgerät auch LIP-Positionsmeldungen empfangen, so werden diese dem Einsatzmittel zugeordnet und das Einsatzmittel in EDPmap mit seinem aktuellen Standort angezeigt. Dazu muss in EDPmap der Layer „Einsatzmittel“ aktiviert sein.

Weiterhin werden nur Positionsmeldungen von Tetrafunkgeräten verarbeitet, bei den die Haken „Statusmeldungen auswerten“ und „Primäres Fahrzeugfunkgerät“ gesetzt sind.

Grundsätzlich unterstützt der Digitalfunk technisch auch das aktive Abfragen von Standortmeldungen von Einsatzmitteln. Allerdings ist diese Funktion nicht überall freigeschaltet oder freigegeben. Daher sollte die Nutzung dieser Funktion ausschließlich nach Rücksprache und Freigabe durch die autorisierte Stelle genutzt werden.

Wenn im Editor die Option „Polling aktivieren“ aktiviert ist, so stehen in Fahrzeugtableaus die Funktionen zum Pollen von Einsatzmitteln zur Verfügung. Zum einen ist in der oberen linken Ecke des Tableaus ein Symbol mit Pfeilen im Kreis eingeblendet. Wird dieser Button gedrückt, so werden alle Einsatzmittel auf dem Tableau mit einem hinterlegten primären Fahrzeugfunkgerät einmalig nacheinander gepollt. Der Abstand zwischen zwei Einsatzmitteln beträgt hier 7,5 Sekunden, um eine zu hohe Netzlast zu verhindern. D.h. die aktuellen Positionen liegen erst nach einiger Zeit vor.

Weiterhin kann in der Statuszeile des Tableaus die Option „Zyklisches Pollen“ auf „Aktiv“ gesetzt werden. Dann wird jedes Einsatzmittel mit einem primären Fahrzeugfunkgerät hintereinander in einem Abstand von 7,5 Sekunden gepollt. Wurde das Tableau einmal komplett gepollt, wird wieder mit dem ersten Einsatzmittel begonnen. Wurde von einem Einsatzmittel dabei innerhalb der letzten 60 Sekunden im Modus „Aktiv (schnell)“ bzw. innerhalb der letzten 5 Minuten (Modus „Aktiv langsam“) eine Position empfangen, so wird es übersprungen und nicht erneut gepollt.

Einsatzmittel im Status 2 (letzter Status der hinterlegten Statusreihenfolge - Standard „347812“) sowie im Status „nicht einsatzklar“ (Status „6“ nach Standardwerten) werden hierbei übersprungen.

Als Tetra-Callout ist die Alarmierung im Digitalfunk zu verstehen. Eine Alarmierung kann entweder an ein einzelnes Funkgerät (definiert über seine ISSI) oder eine (Alarmierungs)gruppe (definiert über die GSSI) gesendet werden. Der erste Weg dient der Alarmierung eines einzelnen Empfängers, der zweite zur Alarmierung aller Geräte in der Gruppe.

  • elp/tetra.txt
  • Zuletzt geändert: 2021/05/31 10:20
  • von Hendrik Eifert