Dies ist eine alte Version des Dokuments!


SDS Auswertung

In dem folgenden Text sollen Hinweise zu einer Konfiguration des Einsatzservers für die Auswertung einer Tetra-SDS gegeben werden. Das Vorgehen ist so grundsätzlich auch auf eine POCSAG-Alarmierung zu übertragen.

Das übliche Vorgehen zur Auswertung der SDS besteht darin, dass es zwischen jeder Information (z.B. Stichwort, Ort oder Straße) ein eindeutiges Trennzeichen gibt. So könnte eine SDS wie folgt aussehen: „FEU2 * Musterweg 1 * Musterstadt * Musterortsteil * Musterobjekt“.

Dabei muss am Ende das Trennzeichen zwischen jeder Information identisch sein wie im obigen Beispiel. Das Trennzeichen wird in der Ini-Datei des Einsatzservers hinterlegt.

Häufig kommt es dazu, dass eine SDS jedoch durch unterschiedliche Zeichen getrennt ist (z.B. „$01 Musterstadt $02 Musterortsteil $03 Musterstraße …“). Dann muss die SDS zunächst innerhalb von EDP umformatiert werden. Dies kann über die Datei „replace.txt“ erfolgen. Hierbei sollten alle vorhanden Trennzeichen so ersetzt werden, dass am Ende jedes Feld durch das gleiche Trennzeichen vom nächsten Feld getrennt wird.

Im Bezug auf das oben genannte Beispiel könnte dies dann wie folgt aussehen:

$01:=*
$02:=*
$03:=*

So wird der Text der Alarmierung wie folgt umformatiert: * Musterort * Musterortsteil * Musterstraße…

Nun muss eine Zuordnung der Werte zu den den Datenfeldern von EDP erfolgen. Für diese Verarbeitung wird durch den Einsatzserver jedes Trennzeichen (*) durch einen Zeilenumbruch ersetzt. So umformatiert würde die o.g. Alarmierung wie folgt aussehen:

Musterort
Musterortsteil
Musterstraße
...

Da in diesem Beispiel auch das erste * durch einen Zeilenumbruch ersetzt wird, ist die erste Zeile der umformatierten Alarmierung leer.

Die Zuordnung der Informationen der Felder erfolgt in der Datei „pocsag_tags.txt“. In dieser wird pro Zeile der Feldname des Datenbankfeldes von EDP angegeben, in das die Information geschrieben werden soll. Dabei können Sie sich an der umformatieren Version mit den Zeilenumbrüchen orientieren. Für das o.g. Beispiel müsste die Datei „pocsag_tags.txt“ wie folgt aussehen:

ORT
ORTSTEIL
STRASSE

Wird in der Datei „pocsag_tags.txt“ in einer Zeile nichts angegeben, so wird die Information aus dieser Zeile nicht verarbeitet. Umfasst die Alarmierung weniger Zeilen, als in der pocsag_tags.txt vorhanden, so werden die unteren ignoriert.

Wird die Einsatznummer der Leitstelle dem Feld „INTERNE_NUMMER“ von EDP zugeordnet, so wird vor Einsatzanlage geprüft, ob bereits ein Einsatz mit der dort angegebenen Nummer vorhanden ist. Wenn dies der Fall ist, wird der Einsatz ignoriert. Ab Version 1.4 wird hier eine Aktualisierung erfolgen können.

ISSI der Leitstelle hinterlegen

Zudem muss dies in der Ini-Datei des Einsatzserver versorgt werden:

[CheckSDS]
Aktiv=1
;Name des Absenders (Nachvollziehbar im Fenster eingehende SDS)
Absender=LST_Muster
[POCSAG]
;Trennzeichen zwischen einzelnen Feldern im Alarmtext
Trennzeichen=*

Beim Namen des Absenders handelt es sich um den Rufnamen des Einsatzmittels, von welchem empfangene SDS als Einsätze ausgewertet werden sollen. Typischerweise sollte dies die zuständige Leitstelle sein, welche als Einsatzmittel angelegt werden muss. Diesem Einsatzmittel können dann auch mehrere ISSIs als Tetra-Geräte zugeordnet und ausgewertet werden können.

Auswertung/Verkettung mehrerer SDSs

Aufgrund der Zeichenbegrenzung einer SDS ist es nicht unüblich, die Einsatzdaten auf mehrere SDSs aufzuteilen. Damit diese Aufteilung im Einsatzserver berücksichtigt werden kann, müssen/können einige ini Einträge ergänzt:

[CheckSDS]
...
MultiSDS=1
MaxAnzahlSDS=4
MaxWartedauer=60
RegexErsteSDS=...
RegexLetzteSDS=...
TrennzeichenZwSDS=
MultiSDS

Aktiviert (Wert `1`) oder deaktiviert (Wert `0`) die Funktion zur Zusammenfassung mehrerer SDS-Nachrichten zu einem einzigen Einsatz. Wenn dieser Wert auf `0` gesetzt ist, werden alle anderen hier beschriebenen Einstellungen ignoriert und jede SDS einzeln ausgewertet.

MaxAnzahlSDS

Legt die maximale Anzahl an SDS-Nachrichten fest, die zu einem Einsatz zusammengefasst werden. Sobald diese Anzahl erreicht ist, wird der gesammelte Text zur Auswertung weitergeleitet, auch wenn die `RegexLetzteSDS` noch nicht zutraf.

MaxWartedauer

Definiert die maximale Wartezeit in Sekunden. Wenn nach dem Empfang einer SDS innerhalb dieser Zeitspanne keine weitere passende SDS empfangen wird, werden die bis dahin gesammelten Nachrichten zur Auswertung weitergeleitet. Dies verhindert, dass ein Einsatz nicht erstellt wird, da z.B. eine SDS nicht empfangen werden konnte.

RegexErsteSDS

Ein regulärer Ausdruck (RegEx), der verwendet wird, um die erste SDS einer zusammengehörenden Kette zu identifizieren. Eine neue Sammlung wird nur gestartet, wenn der Inhalt einer SDS auf dieses Muster passt. Wenn das Feld leer ist, wird jede SDS als potenzielle erste SDS betrachtet.

RegexLetzteSDS

Ein regulärer Ausdruck (RegEx), der die letzte SDS einer Kette identifiziert. Wenn eine ankommende SDS auf dieses Muster passt, wird die Sammlung sofort abgeschlossen und zur Auswertung weitergeleitet, auch wenn `MaxAnzahlSDS` noch nicht erreicht wurde.

TrennzeichenZwSDS

Definiert ein Zeichen oder eine Zeichenkette, die zwischen die einzelnen SDS-Texte eingefügt wird, wenn sie zu einem Gesamttext zusammengefügt werden. Dabei kann z.B. das allgemein verwendetet Trennzeichen verwendet werden, falls das Ende einer SDS auch gleichzeitig das Ende eines Felds ist.

Weiteres