Die Schnittstelle ESPA dient dem Empfang von Alarmmeldungen einer Brandmeldeanlage über eine Schnittstelle nach dem Standard ESPA 4.4.4 über einen Comport oder TCP/IP. Empfangene Alarme werden im Fenster „Brandmeldeanlagen“ dargestellt. Grundsätzlich sind folgende Funktionen in EDP nutzbar:

✔ = Die Schnittstelle unterstützt diese Funktion. ✘ = die Schnittstelle unterstützt diese Funktion nicht. (Leer) = Entfällt.

Bei Bestätigung des Alarms mit Erstellung eines Einsatzes werden die über die Schnittstelle übernommene Örtlichkeit sowie der Stichwort-Block in den Einsatz automatisch übernommen. Hierzu ist eine Konfiguration der Feldzuordnungen nötig.

Die ESPA-Schnittstelle dient der Übertragung von Daten zwischen zwei Stellen. Dabei wird jedem der Systeme eine Kennung (Nummer) zugewiesen. Typischerweise ist der Brandmeldeanlage die Nummer 1 und EDP die Nummer 2 zugeteilt. Dabei wird in kurzen Abständen immer die Verfügbarkeit der Gegenseite durch die Brandmeldeanlage geprüft. Sind Alarmdaten vorhanden, wird eine Vorabfrage an das EDP-System gesendet und nach einer Bestätigung erfolgt anschließend die Übertragung der Alarmdaten als Zeichenkette. Der Inhalt dieser Zeichenkette ist Abhängig vom jeweiligen Hersteller und kann dort zumeist zu einem gewissen Grad editiert werden.

Nach der eigentlichen Definition von ESPA 4.4.4 besteht die Zeichenkette aus einzelnen Blöcken, die durch das ASCII-Zeichen <US> getrennt sind. In diesem Fall wird von EDP nur der Block „2“ / Display-Message in die weitere Verarbeitung aufgenommen und Meldungen vom Call-Type „reset“ (Alarmrücknahme) ignoriert. Je nach Hersteller kann es aber auch sein, dass diese Blockaufteilung entfällt und lediglich eine Zeichenkette übertragen wird.

In jedem Fall wird am Ende eine Zeichenkette von der Schnittstelle empfangen und muss durch die EDP-seitige Schnittstelle so zerlegt werden, dass die einzelnen Datenbankfelder in der Tabelle BMA_ALARME so befüllt werden, dass diese auf Mausklick in die gleichlautenden Felder der Tabelle EINSAETZE übernommen werden können.

Die Felder sind u.a.:

• ORT
• ORTSTEIL
• STRASSE
• HAUSNUMMER
• OBJEKTNAME
• EINSATZART
• STICHWORT
• STICHWORT_KLARTEXT
• MELDUNG
• SCHLAGWORT (=Meldebild)

Für die Zuordnung der Daten / Werte aus der Zeichenkette können folgende Funktionen genutzt und in der Schnittstelle konfiguriert werden:

1. Replace-Engine - Mit der Replace-Engine kann zunächst die Zeichenkette durch eine Suchen-und-Ersetzen-Funktion verändert werden. Dies kann genutzt werden, um ein einheitliches Trennzeichen zu etablieren und bestimmte Textbestandteile aus der Zeichenkette zu entfernen.
2. Tagauswertung mit Trennzeichen - Hierüber wird die Zeichenkette durch das in der Konfig definierte Trennzeichen in einzelne Blöcke getrennt. Der Inhalt eines jeden Blocks kann einem Datenbankfeld von EDP zugewiesen werden.
3. Festtexte - Diese zusätzliche Option erlaubt es, feste Werte in definierte Datenbankfelder von EDP zu schreiben, wenn ein bestimmter Text in der Zeichenkette vorkommt.

Eine einfache und schnelle Möglichkeit zur Übernahme ist die Zuordnung der übermittelten Linien/BMA-Nummer zu einer Objektnummer (s.u.)

Folgende Funktionen führt die ESPA-Schnittstelle nach der Übernahme der Feldzuordnung automatisch aus :

• Objektdaten an Hand Objektnummer übernehmen - Wird über die Schnittstelle dem Feld „NUMMER“ ein Wert zugewiesen, wird aus der Objektdatenbank (falls vorhanden) der komplette Adressblock (Ort, Ortsteil, Str. / Hsnr., Objektname) von dem Objekt übernommen, bei dem diese Nummer als Objektnummer im Feld OBJEKTNUMMER hinterlegt ist.
• Stichwort über die Konfiguration übernehmen - Wurde für den einzelnen Alarm kein Wert für die Felder EINSATZART und STICHWORT zugewiesen, so werden die in der Schnittstelle definierten Standard-Werte verwendet.
• Stichwort Klartext automatisch befüllen - Wenn kein Wert für STICHWORT_KLARTEXT zugeordnet wurde, wird dieses automatisch aus den Stammdaten für die Kombination von EINSATZART und STICHWORT ermittelt.